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BiP startet Jahresprojekt im CPH −
Schüler aus dem ganzen Main-Kinzig-Kreis diskutieren mit Experten aus ganz Deutschland


„Demokratisierung erfahren - Extremismus entgegen treten", so lautet der Titel, der das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) dazu bewogen hat, die Initiative der Bildungspartner Main-Kinzig (BiP) im Rahmen des Programms „Demokratie stärken" zu fördern. Der Förderung war ein umfangreiches Antragsverfahren vorausgegangen.

Den Auftakt für das Projekt bildete nun ein großer Jugendkongress in Hanaus Congress Park, zu dem rund 450 Jugendliche aus Schulen aus Schlüchtern, Freigericht, Maintal und Bruchköbel zusammenkamen. Eine Vielzahl von Experten aus ganz Deutschland diskutierte das Problem des Extremismus im Allgemeinen, und aus aktuellem Anlass speziell des islamisch-religiös motivierten Extremismus in insgesamt sieben Workshops mit den Jugendlichen.

Die Begrüßung für den MKK übernahm der Kreisbeigeordnete und Schuldezernent, Matthias Zach, der in seinem Grußwort an die Veranstaltung vor allem auf die Gefahren hinwies, die mit extremistischen Tendenzen im Allgemeinen verbunden sind. Zach, der als Vertreter des Kreises somit auch im Namen des Eigentümers der BiP sprach, appellierte: „Die Welt wächst weiter zusammen, die Wege zueinander werden kürzer, und wir müssen es endlich schaffen, dies nicht nur als einen ökonomischen Vorteil zu sehen. Es ist ein Vorteil für uns alle, für uns als Gesellschaft insgesamt, besser zu verstehen, wie andere Gesellschaften ihr Zusammenleben organisieren und wie verschiedene Kulturen gemeinsam die Zukunft gestalten können."

Anschließend wurde das interessierte Publikum in zwei Eröffnungsvorträgen zum Thema hingeführt. Der Geschäftsführer des bekannten Meinungsforschungsinstituts Emnid, Klaus-Peter Schöppner, und Dr. Roland Johne vom Hessischen Landesamt für Verfassungsschutz legten damit den Grundstein für die späteren Diskussionen in den Workshops. BiP-Geschäftsführer Dr. Karsten Rudolf stellte anschließend das Gesamtprojekt dar, das sich nicht auf den großen Auftakt in Hanau beschränkt, sondern in den beteiligten Schulen über das Schuljahr von interessierten Jugendlichen in so genannten Demokratiewerkstätten (DW) weiter bearbeitet werden soll. „Mit dem Ansatz der Demokratiewerkstätten, also selbstorganisierten und selbstbestimmten Schüler-AGs zu Politik und Demokratie, können wir sehr viele junge Menschen in der politischen Bildungsarbeit erreichen, weil die Schüler, die die Themen und die Veranstaltungsformen vorgeben, sehr genau wissen, was ihre Altersgenossen anspricht und was nicht.", so Rudolf. Und er ergänzt: „Die Anlage dieses Bundesprojekts zeigt erneut unseren nachhaltigen Bildungsansatz. Nicht nur ein schöner großer Kongress mit vielen namhaften Experten als einmalige und punktuelle Maßnahme, sondern kontinuierliche Arbeit mit den Jugendlichen, vor allem auch vor Ort in den Schulen, sowie die didaktisch wichtige inhaltliche Betreuung und das Abbinden des Projekts im September 2012 sind uns sehr wichtig."

Im Spätsommer des kommenden Jahres nämlich werden noch einmal Multiplikatoren aus den Demokratiewerkstätten, also den Politik-AGs, zu einem Lernortseminar zusammengeholt, um ihre Erfahrungen aus dem Projekt auszutauschen und über die weitere Arbeit zu beraten.

Schuldezernent Zach stellte in seiner Rede ergänzend heraus: „Die DW-Angebote der BiP sind eine gute Unterstützung der inhaltlichen Arbeit der Schulen, insbesondere der Nachmittagsbereich."

Beim Kongress standen nach der Plenumsphase sieben Workshops mit Experten aus ganz Deutschland zu den Themen Sicherheit, Demokratie, Islam, Zeitgeschichte und Extremismus, immer auch in Bezug auf die konkrete Lebenswelt der Jugendlichen, auf dem Programm. Darunter Vertreter der Stiftung Wissenschaft und Politik und der Humboldt-Universität aus Berlin, der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung aus Frankfurt und dem Hessischen Landesamt für Verfassungsschutz aus Wiesbaden. Die Teilnehmer hatten sich in die Workshops zuvor eingewählt und waren zum Teil auch als Berichterstatter eingesetzt, um am Nachmittag, nach Mittagspause und einer zweiten Workshopphase, als man sich zum Abschluss wieder im Plenum versammelte, allen Beteiligten ein Feedback über die Diskussionen in allen Workshops zu geben.

„Es würde mich freuen, wenn mit dem wichtigen Projekt ein Baustein dafür gelegt würde, dass Sie an Ihrer Schule, in Ihrem Umfeld, in Ihrem Leben extremistische Tendenzen erkennen und verhindern helfen. Sollte es so gelingen, im Main-Kinzig-Kreis ein besonderes Zeichen zu setzen gegen den Extremismus, dann ist das im täglichen Wettstreit der Meinungen und Ansichten ein wichtiger Schritt zu einem besseren und verständnisvolleren Miteinander," so schloss Zach seine Begrüßung und hob auch auf die Bedeutung des Projekts gegen Vor- und Pauschalurteile ab. Dem kann man sich nur anschließen.

 

PM 08.12.2011